Alle unsere Videos zum Karpfenangeln am Fluss – Tipps & Tricks von den Profis

Die Flussangelei hebt sich in vielen Dingen vom Karpfenangeln am See ab. Im Fluss hat man es mit wilden Fischen zu tun, die noch kein anderer Karpfenangler vorher gefangen hat – eine ganz besondere Challenge, vor der leider noch Viele zurückschrecken.

Um euch die Flussangelei schmackhaft zu machen, findet ihr nachfolgend all unsere Videos zu dem Thema. Wir behandeln jegliche Basics rund um die besten Spots, Anfüttern & mehr – aber auch alle Geheimtipps unserer Profis, um das Beste aus eurer Zeit am Wasser zu holen. Denn am Fluss gelten ganz andere Vorgehensweisen und Taktiken.

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Die Größe des Flusses ist entscheidend

Die Größe und Art des Flusses ist ausschlaggebend. Eine ganze Menge Faktoren wie Strömung, Wasserstand und teilweise Tide spielen eine signifikante Rolle:

Wie stark ist die Strömung, gibt es strömungsberuhigte Bereiche oder Strömungsschatten durch Hindernisse im Wasser, ist der Fluss ein Tidengewässer und vieles mehr.

Karpfenangeln am großen Fluss – Verhalten bei Strömung & Tide

Besonders an großen Flüssen gibt es einige Besonderheiten zu beachten, denn diese Angelei unterscheidet sich enorm von der Vorgehensweise an den meisten anderen Gewässern. In vielen Bereichen wirst du eine sehr starke Strömung vorfinden – wie zum Beispiel beim Karpfenangeln am Rhein.

Von starker Strömung spricht man, wenn die Geschwindigkeit mehr als 10 Kilometer pro Stunde beträgt, wodurch das Karpfenangeln meist nur in den Uferbereichen möglich ist. Obendrein besteht hier eine sehr hohe Gefahr durch Treibgut – Pflanzen, Äste, oder sogar Teile ganzer Baumstämme und andere Gegenstände. Dieses kann sich in der Schnur oder der Montage verfangen, infolgedessen deine Montage nicht mehr fängig am Grund liegt oder sogar deine Rute ins Wasser gerissen werden kann. 

Hinzu kommt, dass du beim Füttern darauf achten solltest, dein Futter flussaufwärts deines Futterplatzes zu platzieren. Das Futter treibt an großen Flüssen mit starker Strömung so schnell ab, dass du – vor allem an tieferen Stellen – deine Boilies und Partikel einige Meter über deinem Futterplatz platzieren solltest. Zum anderen solltest du so gut wie möglich sicherstellen, dass die Verwirbelungen der Strömung das Futter nicht weitertreiben, damit dieses auch am Futterplatz bleibt.

Beim Angeln an großen Flüssen in Küstennähe solltest du zusätzlich auf die Gezeiten achten. Tidengewässer machen das Karpfenangeln definitiv nicht einfacher – unter anderem folgende große Besonderheiten sind zu beachten:

  • Manche Spots können zum Zeitpunkt der Ebbe komplett trocken liegen, während andere zugleich deutlich besser erreichbar sind und zum Hotspot werden.
  • Ablaufendes Wasser ist meist die beste Zeit, um erfolgreich zu sein – aber auch kurz vorm Peak des auflaufenden Wassers sind die Chancen auf Erfolg groß.

Karpfenangeln an mittelgroßen und kleinen Flüssen

Auch an kleineren Flüssen verändern sich die Bedingungen beim Karpfenangeln immer wieder maßgeblich. Während grundsätzlich die gleichen Faktoren wie beim Angeln in größeren Flüssen anstehen, wollen wir die Aufmerksamkeit auf einige entscheidende Details lenken:

Die Strömung ist in kleinen Flüssen in den meisten Fällen um einiges schwächer als in großen Fließgewässern. Demzufolge kannst du leichter Spots in der Mitte des Flusses oder sogar an der gegenüberliegenden Uferseite befischen. Die Karpfen sind bei einer geringeren Wasserfläche auch meist deutlich einfacher zu finden – teilweise sogar mit der Polbrille bei geringer Wassertiefe oder sehr klarem Wasser.

Besonders an sehr kleinen Flüssen sind die Karpfen oft scheu und reagieren auf Geräusche oder sich bewegende Schatten auf dem Wasser – achte also darauf, so wenig Lärm wie möglich zu verursachen. Langsam bewegen und vorsichtig ans Wasser zu gehen haben daher oberste Priorität. Wenn möglich macht es sogar Sinn, deine Ruten und dein Zelt mit etwas Abstand vom Wasser zu platzieren, um kein Misstrauen bei den Karpfen zu provozieren – und sie in Ruhe an deinem Futterplatz fressen können.

Es ist oft von großer Wichtigkeit, mobil und flexibel zu bleiben. Bekommst du eine Nacht keine Bisse, solltest du bereit sein, zu antizipieren und demzufolge zu moven. Beim Stalken ist dies ohnehin der wichtigste Faktor, da du hier ständig in Bewegung bist, um die Fische aktiv zu suchen.

Den richtigen Spot auswählen

Beim Karpfenangeln am Fluss spielt die Spotwahl selbsterklärend eine essenzielle Rolle. Egal ob großer oder kleiner Fluss – du musst die Karpfen in den meisten Fällen finden, um erfolgreich zu sein. Welche Flussabschnitte und Bereiche erfolgsversprechend sind, hängt von einer ganzen Liste unterschiedlicher Faktoren ab, die wir dir im Folgenden näherbringen.

Strömungsberuhigte Bereiche

Karpfen halten sich oft in strömungsberuhigten Bereichen auf, da sich hier automatisch Futter sammelt und die Fische demzufolge wenig Energie aufbringen müssen, um viel zu fressen. An tiefen beziehungsweise den tiefsten Stellen eines Flusses ist die Fließgeschwindigkeit deutlich geringer und ähnelt sogar teilweise den Verhältnissen am Stillgewässer – diese Stellen sind nahezu immer Hotspots, an denen sich die Karpfen sammeln. Man kann auch eine gewisse Regelmäßigkeit erkennen, dass besonders die tiefen Stellen in Ufernähe interessant sind. Dies kommt beispielsweise besonders Karpfenanglern am Rhein zugute, da hier die Strömung Richtung Flussmitte ohnehin zu enorm zum Angeln ist und dies durch den Sog großer Schiffe deutlich verstärkt wird.

Hindernisse und Kanten

Interessante Spots findest du natürlich auch immer hinter Hindernissen und an Kanten im Strömungsschatten. Hier sammelt sich ebenfalls Futter, an das die Karpfen ohne großen Energieaufwand gelangen – besonders in der kalten Jahreszeit ein wichtiger Faktor. Oft ziehen die Fische auf Futtersuche an den Kanten entlang und halten sich dann länger auf, sobald ein Platz auffallend mehr Nahrung bietet.

Außenkurven und Wehranlagen

Weitere gute Spots beim Karpfenangeln am Fluss bieten Außenkurven und Wehranlagen. Außenkurven weisen oft tiefere Bereiche auf und die Ufer sind ausgespült, zudem wird manche Nahrung mit der Strömung in diese Bereiche gedrückt. Wehranlagen stauen das Wasser und bieten sowohl oberhalb als auch unterhalb interessante Stellen mit ausgespülten Löchern – langsam und sehr schnell fließenden Bereichen. Hier sammelt sich nicht nur viel Futter, sondern das Wasser ist zudem besonders sauerstoffreich und somit an heißen Sommertagen oft ein guter Spot.

Warmwassereinläufe

Warmwassereinläufe sind am Fluss vor allem im Winter absolute Hotspots. Bei sehr geringen Wassertemperaturen werden die Fische von dem warmen Wasser förmlich angezogen. An diesen Spots kommt es häufig dazu, dass die Karpfen mehr Nahrung zu sich nehmen, da aufgrund des warmen Wassers ihr Stoffwechsel immens angekurbelt wird.

Mitten in der Strömung

Apropos Stoffwechsel ankurbeln: Es gibt auch Situationen, in denen sich die Karpfen mitten in der Strömung aufhalten. Ist dies der Fall, müssen die Fische auch deutlich mehr Nahrung aufnehmen, da sie infolge des hohen Kraftaufwands beim Schwimmen gegen die Strömung sehr viel Energie verbrauchen. Ab und zu konzentrieren sich die Karpfen bei sehr starker Strömung auch auf die ganz flachen Uferbereiche oder Sandbänke.

Tipps zur Spotwahl zusammengefasst

Spots fallen insgesamt sehr unterschiedlich aus – so ist manchmal harter Boden, ein andermal weicher Boden erfolgsversprechender, wobei das Blei dort besser stecken beziehungsweise haften bleibt.

Allgemein kann man sagen, dass Spots, die Veränderungen der Struktur aufweisen und sich damit von restlichen Flussabschnitten abheben, oft einen Versuch wert sind. Es gibt aber auch hier kein Patentrezept für das Finden von Hotspots. Beim Karpfenangeln am Fluss basiert die Strategie zur Spotwahl unter anderem auf der Größe des Flusses und damit auch darauf, wie stark die Strömung ist.

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Obendrein ist die Wahl deines Spots auch abhängig vom Wasserstand, was besonders an Tidengewässern die Spotwahl erschweren kann. Durch wechselnden Wasserstand verschätzt man sich oft beim Erkennen der gefütterten Spots, sodass du deine Montage nicht genau dort ablegst, wo sie platziert werden sollte.

Mit dem Deeper kannst du effektiv Strukturen vom Ufer absuchen, Hotspots finden und deinen Futterplatz markieren. Darüber hinaus kannst du am Fluss die Strömung nutzen, um dir ein Bild von Unterwasser-Strukturen und der Tiefe zu machen.

Im Frühjahr ziehen die Karpfen oft über weite Strecken in die Bereiche, in denen sie laichen können. Infolgedessen sind große Strecken quasi „fischleer“, während die Karpfen an anderen Spots auf kleinere Flächen verteilt geballt stehen. Deswegen gilt stets: mobil bleiben!

Das richtige Tackle wählen

Beim Karpfenangeln am Fluss sollte dein komplettes Tackle etwas robuster ausfallen. Lange Karpfenruten und große Rollen sind hier von Vorteil, da du deutlich größere Wurfdistanzen erreichen kannst und somit an weit entfernte Spots gelangst. Zudem sind Flusskarpfen deutlich kampfstärker und oft musst du diese von Hindernissen oder aus dem Hauptstrom fernhalten. Eine Rute mit kräftigem Rückgrat und eine große Karpfenrolle mit hoher Bremskraft sind nicht nur robuster, sondern überzeugen auch durch eine deutlich höhere Langlebigkeit. Lange Karpfenruten sammeln am Fluss zudem Pluspunkte, da somit weniger Schnur im Wasser ist, die dem Strömungsdruck ausgesetzt wird – oder Gefahr läuft, Treibgut einzusammeln.

Die Hauptschnur sollte dementsprechend auch robuster sein und über eine hohe Tragkraft verfügen. Die Kombination aus einer 0,35 Millimeter Monofilen mit 20 bis 30 Meter robuster Schlagschnur verhindert einen Schnurbruch im Drill großer Karpfen und vermeidet Abrieb an scharfen Muschelbänken.

Gepaart mit einem dickdrahtigen robusten und scharfen Haken und einem recht steifen Rig bist du bestens für das Karpfenangeln am Fluss gewappnet. Du solltest deine Haken übrigens öfter kontrollieren und wechseln, da sie besonders in Gewässern mit vielen Steinen sehr schnell stumpf werden.

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